Kerngröße des BEE-Szenarios 2030 ist der Bruttostromverbrauch. Unter Annahme ambitionierter Energiesparerfolge sowie zusätzlicher Energieverbräuche im Kontext der Sektorenkopplung geht der BEE von einem Bruttostromverbrauch in Höhe von 740 TWh im Jahr 2030 aus. Bei einem Anteil erneuerbarer Energien von 65 % im Jahr 2030 entspricht das somit 481 TWh.
Aus Sicht des BEE könnte die Branche 2030 weit über 80 % Ökostrom liefern, entsprechend ambitionierte Rahmenbedingungen vorausgesetzt.
Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), fordert die Große Koalition auf, den energiepolitischen Leerlauf zu beenden und ihre energie- und klimapolitischen Ziele in ambitioniertes gesetzgeberisches Handeln zu überführen und ein Zeit- und Mengengerüst für das 2030-Ausbauziel vorzulegen. Die Ausbaupfade für erneuerbare Energien müssten deutlich erhöht, die erforderlichen Flächen und Genehmigungen bereitgestellt und vorhandene Deckel – von der Photovoltaik, über den Biogas-Flexdeckel bis zu Offshore-Wind – gestrichen werden. Außerdem müsse der Kohleausstieg vorangebracht und das Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus müssten durch eine CO2-Bepreisung endlich faire Wettbewerbsbedingungen für saubere Technologien geschaffen werden. Diese könne sozialverträglich durch die entsprechende Absenkung der Stromsteuer sowie durch Rückverteilungsmodelle im Wärmebereich ausgestaltet werden.
Berechnungsgrundlage des BEE-Szenario 2030 ist der Klimaschutzplan 2050 und die Annahme, dass alle Sektorenziele bis 2030 erreicht werden. Hierbei sind Fortschritte sowohl beim Ausbau erneuerbarer Energien als auch bei der Energieeffizienz sowie relevante Erfolge bei der Kopplung der Sektoren gleichzeitig nötig. Einsparungen beim Stromverbrauch kalkuliert das BEE-Szenario 2030 ein, ihnen steht jedoch ein Mehrverbrauch durch die Sektorenkopplung und die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs gegenüber.
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